Gutachten Schönauer Viertel, Leipzig
  - +

»Stadtgärtchen« und »Südost« | Das Schönauer Vier­tel hat wei­ten Him­mel und viel Luft, und es lebt von den in­di­vi­du­ell­en Hand­schrif­ten seiner Be­woh­ner. Star­ker In­di­vi­du­ali­sie­rungs­drang hat trotz plan­ungs­recht­lich­er Fest­setz­ung­en eine enor­me Viel­falt und He­te­ro­ge­ni­tät in der Er­schei­nung des Vier­tels er­zeugt. Die Les­bar­keit der städ­te­bau­lich­en Struk­tu­ren und die Orien­tie­rung wer­den da­durch er­schwert. Auch das He­raus­bil­den ei­ner je ei­gen­en Iden­ti­tät der Quar­tie­re ge­stal­tet sich schwie­rig. Ent­ge­gen der offen­kun­di­gen Ab­sicht der Be­woh­ner wir­ken die Häu­ser alle ähn­lich und in ihrer städ­te­bau­lich­en Ord­nung den­noch zu wenig sor­tiert. »Stadt­gärt­chen« und »Süd­ost« sol­len des­halb zu Quar­tie­ren mit je­weils spe­zi­fisch­er Char­ak­ter­ist­ik ent­wic­kelt wer­den, die den städ­te­bau­lich­en Kon­text auf­neh­men und das Wohn­an­ge­bot im Vier­tel er­gän­zen. Als Ent­wurf be­stim­men­de Pa­ra­me­ter wer­den de­fi­niert:

Stad­tstruk­tur und Adress­bil­dung. Im Mit­tel­punkt steht die Stär­kung be­ste­hen­der stadt­struk­tu­reller Ele­men­te (Achse, Teich) sowie die Aus­bil­dung char­ak­ter­ist­ischer Quar­tiere mit ei­gen­er Prä­gung, die sich durch Les­bar­keit und Wie­der­erkenn­bar­keit aus­zeich­nen und so­mit gleich­zeitig der Orien­tie­rung und städ­te­bau­lichen Ord­nung die­nen.

Es soll ver­sucht wer­den, die ei­gene Schol­le über mehr als Jä­ger­zaun und Brief­kasten zu de­fi­nie­ren. Dazu ist es nö­tig, Iden­ti­tät und Hei­mat stif­ten­de Ele­men­te zu stär­ken oder auch neu zu er­fin­den. Sol­che Ele­men­te kön­nen natur­räum­liche, aber auch Nach­bar­schaft bil­den­de oder stärk­en­de Ele­men­te sein. Unter an­der­em sol­len thema­tische Eigen­heiten be­stimm­te Be­rei­che charak­terisie­ren und sie in Dia­log zur Um­ge­bung setzen. Vor­ge­schla­gen wird eine thema­tische Co­die­rung der vor­ge­se­henen Än­der­ungs­berei­che, die räum­liche und thema­tische Ein­heiten ent­ste­hen las­sen.

Städte­bau­liche Ord­nung und indi­viduelle Frei­heit. Ge­sucht wird nach einer Ba­lance zwi­schen kla­rer äußer­er städte­bau­lich-struk­tureller Ord­nung und ein­em Höchst­maß an mög­licher in­nerer Vari­anz, Indi­viduali­tät, Frei­heit. Die star­ke Formen­sprache städte­ba­ulicher Fi­guren und die He­tero­geni­tät der Einzel­be­bau­ung sol­len in ein gutes Ver­hältnis ge­setzt wer­den.

Flexi­bili­tät in der Ver­mark­tung. Es wird eine vari­anten­reiche Pa­lette an Haus­typo­logien, Wohn­formen und Grund­stücks­größen an­ge­bo­ten, die in Typo­logie und Kon­text das be­st­eh­en­de Ange­bot er­gän­zen. Zu­dem soll eine Mö­glich­keit des Wach­sens der Quar­tiere be­ste­hen, die sich an der je­wei­ligen Nach­frage orien­tiert.


Projekte  |  Wettbewerbe
KARO*
Büro
Kommunikation  |
Architektur  |
RaumOrdnung