Fußgängerleitsystem Zentrum Halle-Neustadt, Halle/ Saale

Orientieren, Wahrnehmen, Werben | So­wohl die Orien­tie­rung von au­ßen her als auch im Zen­trum selbst sind der­zeit nur noch un­zu­reich­end ge­ge­ben. Die einst inten­die­rte Groß­zü­gig­keit und Offen­heit städte­bau­licher Pla­nung ist ver­deckt. Zum einen ver­busch­ten die Grün­an­la­gen, zum an­de­ren wur­den nach­träg­lich Bau­kör­per in das En­sem­ble ein­ge­fügt, die die ehe­malig­en Ein­gänge stark ver­stel­len. In dieser Situ­ation soll ein neues Wege­leit­sys­tem Ab­hilfe schaf­fen. Es gilt unter an­der­em, das Zen­trum als sol­ches sicht­bar zu machen und das Po­ten­zial der Innen­räume nach außen zu pro­jizie­ren. Der Ent­wurf um­fasst erstens die An­bin­dung aller Zu­gänge zu Pas­sage oder Ein­kaufs­zen­trum an den Fuß­gänger­ring (»Trittbrett«), zweitens den Teil­rüc­kbau des Park­platzes zur Süd­seite, drittens das Schaf­fen eines neuen Ein­gangs an der Süd­seite und das Er­wei­tern aller Ein­gänge zu Entrees zum Zen­trum, viertens ein Ge­stalt­ungs­kon­zept für Frei­flächen, fünftens ein Orien­tie­rungs- und Wer­be­sys­tem und sechstens das Mar­kie­ren des Zen­trums.

Orientieren. Sämt­liche in­terne und ex­terne Wege­be­zieh­ungen wer­den über den vor­han­den­en Fuß­gänger­ring ver­knüpft. Jeder Zu­gang zum Zen­trum be­kommt ein ent­sprech­en­des Entree, wel­ches am Ring an­bin­det. Je­weils an den Um­lenk­punk­ten nach innen oder außen stehen far­bige Ste­len als sig­ni­fi­kan­te Zei­chen mit orien­tie­ren­den Infor­ma­tionen. Mit ihrer ku­bist­ischen Formen­sprache ent­wickeln sie eine Be­zie­hung zum Formen­vo­ka­bular der Archi­tektur und las­sen ein Band um das Zen­trum herum en­tsteh­en. Sie tragen Codes als ein­präg­same Zei­chen, welche der schnellen Er­fass­ung der Rich­tung dienen und darüber hinaus eine poetische Kom­ po­nen­te bilden, die Be­sucher spieler­isch an ihr Ziel führt.

Wahrnehmen. Paral­lel zu den Info­stelen ver­voll­stän­di­gen klein­ere Licht­banden in ähn­licher Materi­alität und Aus­form­ung den Ring, das »Trittbrett«. Sie fassen das Zen­trum und prä­sen­tie­ren es nach außen als Ein­heit, indem sie de­zent und punkt­uell den Fuß­weg be­leuch­ten. Gleich­zeitig formu­lieren sie die Ein­gänge der neu zu ge­stalt­en­den Frei­flächen am Ring. Die zur­zeit existie­rende Be­grü­nung wird zwi­schen diesen Licht­banden neu ge­fasst.

Werben. Das The­ma Han­del und Kul­tur im Zen­trum wird nach außen hin über die Ebene der Wer­bung trans­por­tiert. Die In­for­mations­stelen an den Ein­gängen zum Zen­trum tra­gen gleich­zeitig Wer­be­flächen. Im Zen­trums­inneren exis­tieren die Ste­len nur noch als Leit­sys­tem füh­ren­de Seg­men­te.


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