Mustersuche Leipziger Osten, Leipzig
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Die Struktur des Ostens | Das Konzept übersetzt die durch die stadteigene Imagekampagne propagierten lokalen Attribute: KERNIG, BODENSTÄNDIG, INTER- NATIONAL in eine erfahrbare Markierung und Codierung des Stadtteils, der aus sich selbst heraus eine „corporate identity“ produziert.

Ein erster Schritt ist das Sammeln von Mustern aus Privaträumen (z.B. Teppiche, Tapeten, Kleidung etc.) der Stadtteilbewohner die für die aufgesuchten Personen ein Identifikationsmuster darstellen. In ihrer Vielfalt sollen bewußt die sozialen und die ethnischen Unterschiede mit einfließen. Das Sammeln und Auswählen der Muster für den Platz wird als Prozeß initiiert, der im Stadtteil moderiert und kommuniziert werden soll. Die ausgewählten Muster bilden Grund und Identität des Platzes. In einem zweiten Schritt werden die Muster wieder in dem Stadtteil neu verortet. Als optisch erfahrbare Zeichen an Giebelwänden bilden sie damit ein grafisch erkennbares, identitätsstiftendes Leitsystem für den Leipziger Osten..

Der IST – Zustand des Otto – Runki – Platzes wird umgekehrt. Aus einem Rasenplatz mit Büschen entsteht ein Stadtplatz als Hartplatz mit grünen Inseln, der eine Durchsicht über den gesamten Platz gewährt. Der Platzboden besteht aus einer Linienstruktur (Fugen) mit Strukturbändern (Mustern), die sich quer zur Eisenbahnstraße über den gesamten Platz spannen. Die Platzkante wird durch die jetzt vorhandenen Bäume gebildet bzw. durch neue Bäume ergänzt. Die Straßenbahnhaltestelle fungiert hier als „Platzhalter“ und natürlicher Zugang und muß bei einer Umgestaltung als aktiver Platzbestandteil mit gestaltet werden. Favorisiert wird eine zeltartige schwebende Konstruktion, die einen freien Blick und Platzzugang ermöglicht. Die auf dem Platz befindlichen Bäume werden in Grashügel eingebettet und freigestellt. Sie bilden eine artifizielle Landschaft aus Bauminseln. Frei geformte Sitzgelegenheiten in diesen Bereichen erhöhen die Aufenthaltsqualität. Die dem Otto – Runki – Platz zugedachten neuen Funktionen als Stadtplatz, Marktplatz und Veranstaltungsplatz schaffen einen Kommunikationsrahmen. Damit erhält der öffentliche Raum im Leipziger Osten einen neuen Kondensationskern. Der öffentliche Raum ist Gegenstand des kooperativen Handels, denn nichts prägt ein Bild der Stadt mehr, als das des Verhaltens in öffentlichen Räumen. Neue Formen der Verschränkung von privaten/öffentlichen Räumen werden hier erprobt und bilden vielleicht ein Modell für die Zukunft.


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