Forschungsneubau „Weltbeziehungen“ Universität Erfurt
  - +

Resonanztraum | Das Haus entsteht als Inszenierung eines Resonanzraums unter dem Himmel, der elementare archetypische Bezüge wie Atrium, Kreuzgang oder Tempel assoziiert und Berührungsorte für Begegnungen zwischen den Menschen, Dingen und der Welt als Ganzem schafft.

Der Neubau vervollständigt die Baufluchten sowohl an der südlichen Campusgrenze als auch an der zentralen Max-Weber-Allee. Auf dem westlich angrenzenden Freibereich wird ein steinerner urbaner „Zwischenplatz“ mit Bänken und Fahrradstellplätzen sowie ein Garten entwickelt, der als freiräumliches Pendant zum Forschungsneubau die Konturen eines künftigen baulichen Nachbarn vorwegnimmt und zweidimensional abbildet. Die Baukörpergeometrie entwickelt sich aus der Lage der Grundstücksgrenzen und beschreibt ein unregelmäßiges Viereck.

Die kompakte Baumasse des Hauses bildet einen zentralen Resonanzraum, der sich auf die grüne Mitte bezieht und trichterförmig zum Himmel hin öffnet. Der zentrale Raum verdeutlicht das Forschen an einem gemeinsamen Thema und die fortwährende Bezugnahme aufeinander bei gleichzeitiger Möglichkeit des Rückzugs zum konzentrierten Arbeiten in Denkzellen. Der grüne Innenhof kann auch als Klostergarten gelesen werden. Ein umlaufender Wandelgang im ersten Obergeschoss dient dem Gehen und Begegnen zwischen Bücherparavents unter einer Lichtdecke, die – in Reminiszenz an die bemalten Decken mittelalterlicher Kreuzgänge – als Projektionsfläche für Kunst genutzt wird.

Die Architektur will atmosphärisch differenzierte Orte schaffen, die wechselseitiges Berühren und Berührtwerden befördern. Neben Garten und Wandelgang bilden die sich zum Himmel hin rückstaffelnden Terrassen solche Berührungsorte. Eine zentrale skulpturale Treppe führt durch sie hindurch in die Lounge im Dachgeschoss. Die trichterförmige Ausprägung des Baukörpers lässt im Innenhof durch eine Bepflanzung der baulichen Rücksprünge eine grüne natürliche „Membran“ entstehen. Gleichzeitig entstehen Blickbeziehungen ins Freie, zur Natur des Außenraums – insbesondere über die „transparenten“ Beratungsräume in unmittelbarer Verbindung zu den inneren Terrassen.


Projekte  |  Wettbewerbe
KARO*
Büro
Kommunikation  |
Architektur  |
RaumOrdnung