[…] Britische Architektur und Theorie leistete zum Ende des 19. Jahrhunderts einen wesentlichen Beitrag für den internationalen Diskurs. Nicht nur Ebenezer Howards Gartenstadt-Modell, auch die „arts and crafts“ Bewegung um den Architekten und Sozialreformer William Morris hatte großen internationalen Einfluss u.a. auf den Deutschen Werkbund. Dem Historismus und seinen industriellen Produktionsmethoden stellte Morris eine Rückbesinnung auf die Qualitäten des traditionellen Handwerks gegenüber und wollte dieses mit den neuen technischen Möglichkeiten verbinden. So bedeutend der Fokus auf das Handwerk war, so hemmend hat er sich auf die Entwicklung einer eigenständigen Moderne ausgewirkt. Unter den britischen Architekten sucht man vergebens nach einem Wegbereiter wie Peter Behrens, Hendrik Petrus Berlage oder Otto Wagner in anderen europäischen Ländern und findet wohl deshalb auch keine nachfolgenden Protagonisten wie Gropius, Le Corbusier, van Doesburg oder Adolf Loos, die das Geschichtsbild der klassischen Moderne bis heute prägen: Die Briten haben die Moderne gründlich verschlafen! […]
theorie + entwerfen – DOK N° 2
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pdf Editorial »British Architects«